Mein Umzug ins Künstleratelier “The Knast”
In der vergangenen Woche bin ich in meine neue Werkstatt im ehemaligen Frauengefängnis “the Knast” eingezogen. Die Räumlichkeiten sind perfekt für meine Arbeit als Künstlerin geeignet. Sie bieten mir die Möglichkeit, meinen Büroalltag im homeoffice in Einklang mit meiner kreativen Tätigkeit zu bringen. Die Werkstatt ist hell und freundlich und es gibt viel Raum für meine Arbeit. Die Aussicht aus meiner Zelle ist wunderschön. Ich schaue durch die Gitter auf einen Baum und den Himmel. Das hilft mir beim Konzentrieren.
Warum ich eingezogen bin
Ich war schon immer fasziniert von diesem alten Gefängnis. Es ist ein Zeugnis dafür, wie die Menschen in früheren Zeiten lebten und wie viel sich in den letzten Jahrhunderten geändert hat. Als ich erfuhr, dass ich in eine Werkstatt in “the Knast” ziehen konnte, war ich sofort begeistert und habe keine Sekunde gezögert. Die Werkstatt ist Teil des ehemaligen Frauengefängnisses “the Knast”. Es befindet sich im südlichen Berlin und liegt 5 Minuten von meinem Wohnort entfernt. Ich bin begeistert von der Lage und der Nähe. Schon mein Leben lang wohne ich in Berlin-Lichterfelde und daher kenne ich dieses Gebäude mein Leben lang. Es ist ein Ort voller Geschichte und wurde in den letzten Jahren umfassend und denkmalgetreu saniert. Ich freue mich darauf, hier meine neue Werkstatt mit Leben zu füllen und einen Ort zu schaffen, an dem ich meiner Kreativität freien Lauf lassen kann.
Eine Zelle voller Leben
Ich war sofort verliebt in die Räume und die ehemaligen Gefängniszellen, die nun als Werkstätten für Künstler vermietet werden. Viele haben mich gefragt, ob es nicht unheimlich oder bedrückend ist in einem Gefängnis zu arbeiten. Aber das ist es gar nicht. Sicherlich stecken die Mauern voller Geschichte aber durch das bunte Sammelsurium an Künstlern, hat das Gebäude eine einladende und warme Ausstrahlung erhalten. Ich habe mir eine Zelle in der obersten Etage ausgesucht. Der Raum ist hell und rustikal. Genau das Richtige. Die schwere Holztür ist ausgehangen und steht in meiner Zelle. Aus Denkmalschutzgründen darf sie nicht entfernt werden. Die meisten Zellen sind offen. Es soll eine offene Künstlergemeinschaft entstehen, in der jede/r in die Zelle des/r anderen schauen darf.
Ich finde mich selbst neu
Jetzt ist es Zeit aufzustehen und wieder kreativ zu werden. Neue Ideen zu verwirklichen und mich neu zu finden. Nach einem Jahr voller Tiefschläge und dem Rauswurf aus meinem bisherigen Atelier, habe ich jetzt die große Hoffnung, dass es wieder bergauf geht. Ich möchte zurück zu dem, was ich gelernt habe. Und dem, was ich wirklich will. Schmieden, mein Können zeigen, meine Kreativität ausleben. Schmuck entwerfen, zeichnen und herstellen. Ungewöhnlich, einzigartig und weg vom “mainstream”. Was ich hoffe, ist, dass die Gemeinschaft mir dort hilft. Das wir uns austauschen können uns beraten und gegenseitig stärken.
Raus aus dem Keller, in eine neue Welt
Künstler, Gemeinschaft, Ausstellungen. Das alles erwartet mich im Knast. Das Gebäude, das zum Ausleben kreativer Ergüsse einlädt. Es fordert mich richtig auf, dort zu arbeiten und mich zu verwirklichen. Ich wünsche mir viel Austausch mit den anderen Künstlern. In den letzten Jahren habe ich -glücklich – allein in meinem Keller-Atelier meinen Schmuck hergestellt. Das wird jetzt anders. Und ich hoffe, es wird gut.
Die erste Ausstellung
findet im Februar zum Thema Krieg und Frieden statt. Darauf werde ich mich nun schnellstmöglich vorbereiten. Es gibt viel zu tun und ich fange gleich an weiterzuarbeiten an evelynsdottirs handgefertigtem Schmuck aus Berlin.
Ich halte Euch auf dem Laufenden, es bleibt dabei,
Eure Alexandra